Achtsam morden am Rande der Welt

Karsten Dusse

Heyne

384 Seiten

Der Rechtsanwalt Björn Diemel ist in der Midlife Crisis. Eine etwas ausufernde Feier anlässlich seines 45. Geburtstages wird zum Wendpunkt. Er überdenkt sein bisheriges Leben, seinen Beruf, die Beziehung zu seiner Exfrau und der gemeinsamen Tochter und überlegt, was wohl noch so kommen wird.

Sein Therapeut und Achtsamkeits-Coach Joschka Breitner rät ihm beim monatlichen Therapiegespräch dazu, die Probleme als Inspiration zu sehen und eine Auszeit in Form einer Pilgerreise zu nehmen. Und so macht sich Björn also für die nächsten vier Wochen auf den Jakobsweg. Im leichten Gepäck hat er auch Breitners Ratgeber „Zu Fuß ins Ich- Pilgern als Selbstfindung“. Auf seinem Weg lernt er einen schwerkranken pensionierten Staatsanwalt kennen, dessen Lebensgeschichte ihn stark berührt und von dem er so einiges lernen kann.

Aber der erholsam geplante Weg nach Santiago de Compostela verläuft so gar nicht ohne Zwischenfälle. Schon auf der zweiten Etappe stirbt ein Mensch und zwar nicht an Herzversagen. Doch dies wird nicht nur die einzige Leiche bleiben. Irgendjemand hat es auf sein Leben abgesehen. Und während Diemel versucht die Anschläge auf ihn zu vereiteln, stirbt ein Pilger nach dem anderen.

Seine Pilger- Fragen nach Leben, Tod und Erfüllung bekommen plötzlich eine praxisnahe Relevanz.

Nach den Bänden „Achtsam morden“ und „Mein inneres Kind will achtsam morden“ ist Karsten Dusse wieder ein herrlich kurzweiliger, frecher und skurriler Krimi gelungen, der für alle Achtsamkeitsanhänger aber auch für Skeptiker gleichermaßen geeignet ist. Fans und Neueinsteiger werden ihre Freude daran haben und letztere sollten sich Zeit einplanen, um die ersten beiden Bände nachzulesen.

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